1. Folge

Herta Müller / Axel Heller


Am Rand der Pfütze springt jede Katze anders

Essays und Reden mit siebenunddreißig Schwarzweißphotographien von Axel Heller. Leinenband, Fadenheftung, Druck im Duoton, bedrucktes Vorsatzpapier, 29,1 x 20,5 cm, 88 Seiten, signierte Edition, Erstausgabe 400 Exemplare.

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In dem in hochwertiges Leinen gebundenen Band Am Rand der Pfütze springt jede Katze anders versammeln sich zumeist unveröffentlichte Schwarzweißfotografien von Axel Heller, die sehr stimmig die Essays der Nobelpreisträgerin Herta Müller begleiten.

Während sie über ihre Kindheit und unmenschliche Existenz unter der Diktatur bis hin zur Gefährdung der Freiheit in unserer Gegenwart nachdenkt, findet Heller dazu Bilder in kontrastreicher Spannung. Sie entstanden über Jahrzehnte auf ausgedehnten Streifzügen durch Rumänien. Ein besonderer Verdienst der berührenden Texte liegt darin, dass die Autorin auf Grundlage ihrer Autobiographie in den beiden abschließenden Texten die Brücke schlägt zur Gefährdung der Demokratie in West- und Osteuropa aufgrund von Verdrängungsprozessen und problematischer Aufarbeitung der Vergangenheit.

Das Fine Art Photo - Magazin rezensierte den Band in Heft 33 vorab: Axel Helles Aufnahmen "treffen pointiert die leise Melancholie der Autorin, führen aber auch den eigenartigen Humor der Texte weiter. Durch sein Leicaobjektiv beobachtet Heller kongenial das ländliche Leben in der abgelegenen Region Maramureş, hält jedoch auch beeindruckende Großstadtszenen in atmosphärischer Dichte fest.
 

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Normalausgabe

280 Exemplare, von Herta Müller und  Axel Heller auf dem eingebundenen Beiblatt signiert 

48,00 Euro


Vorzugsausgabe A 

Nr. I bis XL, von Herta Müller und  Axel Heller auf dem eingebundenen Beiblatt signiert, zwei signierte Originalphotographien "Auf dem Bauernhof" und "Straße im Winter" auf Barytpapier beiliegend, Abbildungen unterhalb. 

330,00 Euro (durch Abonnement fast vergriffen)
 

Vorzugsausgabe B

Nr. 1 bis 40, von Herta Müller und  Axel Heller auf dem eingebundenen Beiblatt signiert, mit der signierten beiliegenden Originalphotographie "Auf dem Bauernhof" auf Barytpapier, siehe unten.

192,00 Euro

 

Vorzugsausgabe C

Nr. 1 bis 40, von Herta Müller und  Axel Heller auf dem eingebundenen Beiblatt signiert, mit der signierten beiliegenden Originalphotographie "Straße im Winter" auf Barytpapier, siehe unten.

192,00 Euro

 

 

 

 

 

 

Axel Heller   Auf dem Bauernhof

Originalphotographie, Handabzug auf Barytpapier. Auflage 40 römisch nummerierte Exemplare (Vorzugsausgabe A, zusammen mit dem zweiten Motiv) und 40 arabisch nummerierte Exemplare (Vorzugsausgabe B)

 

Vozugsausgabe B (mit diesem Motiv beiliegend)   192 Euro

Vorzugsausgabe A (mit den beiden Motiven beiliegend)   330 Euro

Axel Heller   Straße im Winter

Originalphotographie, Handabzug auf Barytpapier. Auflage 40 römisch nummerierte Exemplare (Vorzugsausgabe A, zusammen mit dem ersten Motiv) und 40 arabisch nummerierte Exemplare (Vorzugsausgabe C)

 

Vozugsausgabe C (mit diesem Motiv beiliegend)   192 Euro

Vorzugsausgabe A (mit den beiden Motiven beiliegend)   330 Euro

Leseprobe

An einem Wintertag ging ich mit meiner Mutter drei Kilometer durch den Schnee ins Nachbardorf ein Fuchsfell kaufen für einen Mantelkragen. Der Pelzkragen sollte das Weihnachtsgeschenk meiner Mutter sein.

Das Fell war ein ganzer Fuchs, und es glänzte kupferrot und wie Seide. Es hatte einen Kopf mit Ohren, eine getrocknete Schnauze und an den Füßen die schwarzen getrockneten Pölsterchen der Pfoten mit porzellanweißen Krallen und einen so bauschigen Schwanz, als wär noch der Wind drin. Der Fuchs lebte. Nicht mehr im Wald, aber in seiner konservierten Schönheit. 

Der Jäger hatte rote Haare wie der Fuchs. Das war mir unheimlich. Vielleicht fragte ich ihn deshalb, ob er ihn selbst geschossen hat. Er sagte, auf Füchse schießt man nicht, Füchse gehen in die Falle. 

Das alles sollte ein Mantelkragen werden. Ich ging noch zur Schule und wollte nicht wie alte Damen einen ganzen Fuchs mit Kopf und Pfoten am Hals, sondern nur ein Stückchen Fell als Kragen. 

Aber zum Zerschneiden war der Fuchs zu schön. Darum begleitete er mich jahrelang und durfte überall, wo ich wohnte, wie ein Haustier auf dem Fußboden liegen. Eines Tages stieß ich im Vorbeigehen an das Fell, und der Schwanz rutschte weg. Er war abgeschnitten. Wochen später war der rechte hintere Fuß abgeschnitten, dann der linke. Ein paar Monate später nacheinander die vorderen Füße. 

Der Geheimdienst kam und ging, wie er wollte. Er hinterließ Zeichen, wenn er wollte. Der Wohnungstür sah man nichts an. Ich sollte wissen, daß mir in meiner Wohnung dasselbe passieren kann wie dem Fuchs

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